St. Joseph Krankenhaus

Zertifiziertes Darmkrebszentrum

Optimale Behandlung nach neuesten medizinischen Standards sowie mit schonenden und innovativen Behandlungsmethoden

Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 60.000 Menschen an Darmkrebs. Dieser Tumor gehört damit zu den häufigsten Krebserkrankungen sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Die Wahrscheinlichkeit an Darmkrebs zu erkranken nimmt im Alter zu, wobei das durchschnittliche Erkrankungsalter bei ungefähr 70 Jahren liegt. Heute ist Darmkrebs in vielen Fällen heilbar – das gilt auch für fortgeschrittene Stadien. Je früher man die Erkrankung erkennt, desto größer sind die Erfolgsaussichten einer gezielten Behandlung.

Im interdisziplinären zertifizierten Darmkrebszentrum arbeiten Spezialist*innen unterschiedlicher Fachrichtungen seit vielen Jahren Hand in Hand zusammen. Erfahren, kompetent und umfassend werden Patientinnen und Patienten nach den neuesten medizinischen Erkenntnissen sowie schonenden und innovativen Behandlungsmethoden versorgt.

Früherkennung bei erblicher Vorbelastung

Besonderen Wert legen wir in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen auf die Früherkennung und dabei vor allem auf die Betreuung von Menschen, die durch erbliche Vorbelastung ein hohes Darmkrebsrisiko haben. Mit unserem breiten Behandlungsangebot versorgen, betreuen und begleiten wir Patientinnen und Patienten ganzheitlich und angemessen in allen Phasen ihrer Erkrankung.

Darmkrebszentrum zertifiziert

Das Darmkrebszentrum ist in Folge vom unabhängigen Institut OnkoZert im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert worden. OnkoZert überprüft, ob eine Behandlung auf hohem fachlichen Niveau bei Patientinnen und Patienten mit Darmkrebs in der Einrichtung erfüllt sind. Die Behandlung von Darmkrebs hat in unserem Haus eine lange Tradition, bereits im Jahre 2008 wurde die Einrichtung als eine der ersten in Berlin von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert.

 

Leistungsspektrum

Im zertifizierten Darmkrebszentrum arbeiten ärztliches und pflegerisches Personal, Psychologinnen und Psychologen, Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, Seelsorgende und andere Fachkräfte eng zusammen. In wöchentlichen Fallbesprechungen, den sogenannten Tumorkonferenzen, entwickeln sie spezifische Behandlungspläne für jede*n Patient*in. Das garantiert die individuell beste Therapie auf hohem medizinischem Niveau. Unser Angebot an Sie:

Diagnostik und Beratung
  • Abschätzung des genetischen Risikos (ggf. Empfehlung zur humangenetischen Beratung)
  • Rehabilitationsberatung
  • Vor- und Nachsorgeberatung
  • Diagnostik:
    • Darmspiegelung (Koloskopie)
    • Magenspiegelung, Kapselendoskopie
    • Gewebeprobe-Untersuchung (Biopsie)
    • Blutproben-Untersuchung
    • Ultraschall (Sonographie)
    • Computertomographie (CT)
    • Magnetresonanztomographie (MRT)
Therapie
  • Minimal invasive Dickdarm- und Enddarmkrebs-Operationen
  • Endoskopische Entfernung von Tumorvorstufen und frühen Tumoren
  • Medikamentöse Tumortherapie – Chemotherapie, Antikörpertherapie
  • Strahlentherapie
  • Multimodale Behandlungskonzepte
  • Therapie bei fortgeschrittenen Erkrankungen
  • Metastasenchirurgie und Ablation
  • Palliativmedizin
Zusammenarbeit vieler Fachbereiche

Expert*innen folgender Fachbereiche arbeiten im Darmkrebszentrum zusammen

  • Gastroenterologie, Diabetologie und Hämato-Onkologie
  • Allgemein- und Viszeralchirurgie
  • Radiologie
  • Strahlentherapie
  • Pathologie
  • Gesundheits- und Krankenpflege
  • Psychoonkologie
  • Sozialarbeit
  • Seelsorge
  • Ernährungsberatung
  • Stomatherapie
  • Krankengymnastik

Wissenswertes über die Erkrankung

Entstehung von Darmkrebs

Als Krebserkrankung wird die unkontrollierte Teilung und damit Vermehrung (Wucherung) von Zellen eines Gewebes oder Organs bezeichnet. Um Darmkrebs handelt es sich, wenn sich eine zunächst gutartige, auf die Oberfläche begrenzte Gewebewucherung (Darmpolyp) unkontrolliert in die tieferen Schichten des Darms ausdehnt (Karzinom). Dies betrifft extrem selten den Dünndarm, in dem die Nahrungsbestandteile aufgenommen werden. Es ist fast ausschließlich eine Erkrankung des Dickdarms (Kolon) und Enddarms (Rektum) und heißt deshalb kolorektales Karzinom. Gelangen Krebszellen über die Blut- bzw. Lymphbahnen in andere Organe des Körpers, besteht auch dort die Gefahr bösartiger Wucherungen (Tochtergeschwülste, Metastasen).

Heute ist bekannt, dass sich die allermeisten der Darmkrebserkrankungen aus zunächst gutartigen Darmpolypen entwickeln. Die Entwicklung vom Darmpolyp (Adenom) zum Krebs (Karzinom) kann rund zehn Jahre dauern. Wissenschaftler bezeichnen diese Entwicklung als Adenom-Karzinom-Sequenz. Daher schützt die vorsorgliche Entfernung dieser Polypen im Rahmen einer Dickdarmspiegelung.

Risikofaktoren

Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Bei etwa einem Viertel der Patientinnen und Patienten wird eine vererbbare Veranlagung vermutet.

Für einige Erkrankungsformen ist dieser genetische Faktor heute bereits wissenschaftlich erwiesen. Bedingt durch vererbte Genveränderungen bricht die Krankheit unter Umständen bereits in jungen Jahren aus. Ein möglicherweise erblich bedingtes Risiko kann bestehen, wenn sich über Generationen hinweg in einer Familie Krebserkrankungen häufen oder im frühen Erwachsenenalter (jünger als 50 Jahre) auftreten. Bei Verdacht auf eine erbliche Vorbelastung berät das fachärztliche Personal umfassend und detailliert zu Vorsorge und Früherkennung und empfehlen ggf. eine humangenetische Beratung.

Das Alter spielt bei der Darmkrebserkrankung eine wesentliche Rolle: Je älter er ist, desto anfälliger wird der menschliche Organismus für genetische Zelldefekte, die der Körper nicht mehr so leicht reparieren kann. Dadurch können entartete Zellen entstehen, die sich als bösartiger Tumor vermehren und ausbreiten. Mehr als 90 Prozent der Darmkrebserkrankungen treten nach dem 50. Lebensjahr auf; das Durchschnittsalter der Betroffenen liegt bei 73 Jahren.

Darmpolypen sind Risikofaktoren

Menschen, bei denen Darmpolypen entdeckt und entfernt wurden, haben ein besonders hohes Risiko, erneut Polypen zu entwickeln. Werden diese nicht rechtzeitig bemerkt und entfernt, können sie zur Krebserkrankung entarten. Daher ist nach erfolgter Polypenentfernung ein leitliniengerechtes Nachsorgeintervall empfehlenswert.

Langjährige, chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa erhöhen ebenfalls das Risiko für Darmkrebs, da die dauerhafte Entzündung der Dickdarmschleimhaut über längere Zeit zu bösartigen Zellveränderungen und Krebs führen kann. Für diese Patientinnen und Patienten gelten besondere Empfehlungen für die Darmkrebsvorsorge.

Fachleute halten einen Zusammenhang zwischen der Ernährung und dem Risiko, an Brust-, Magen- oder Darmkrebs zu erkranken, für sehr wahrscheinlich. Die typische westliche Ernährungsweise mit viel tierischem Fett und dunklen Fleischsorten, wenig Getreide, Obst und Gemüse ist nicht ideal und kann eventuell die Entstehung von Darmkrebs begünstigen. Auch Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und starker Alkoholkonsum erhöhen das Darmkrebsrisiko. Auf Wunsch vermittelt das Darmkrebszentrum eine qualifizierte Ernährungsberatung zur Verminderung des Erkrankungsrisikos.

Früherkennung

Darmkrebs entsteht langsam und bleibt im Frühstadium für die Betroffenen häufig unbemerkt. Doch gerade dann ist die Erkrankung leicht heilbar. Deshalb ist Früherkennung so wichtig.

Mit einen ballaststoffreichen Ernährung, viel Gemüse, wenig rotem Fleisch, genug Flüssigkeit und viel Bewegung lässt sich die Gesundheit des Darms positiv beeinflussen. Zurzeit gibt es jedoch keinen 100prozentigen Schutz vor Darmkrebs.

Für Männer und Frauen ohne spezielle Risikofaktoren wird folgender Zeitplan zur Früherkennung empfohlen:
  • Ab einem Alter von 50 Jahren jährliche Stuhluntersuchung auf nicht sichtbare (okkulte) Blutbeimengungen
  • Ab einem Alter von 55 Jahren (Männer ab 50 Jahre) eine Dickdarmspiegelung (Koloskopie), die bei unauffälligen Befund nach 10 Jahren wiederholt wird
Hat sich ein Darmtumor gebildet, können im Laufe der Zeit u.a. folgende Beschwerden auftreten
  • Blut im oder am Stuhl, das ihn rot oder schwarz färbt
  • Veränderte Stuhlgewohnheiten und häufiger Stuhldrang, Entleeren von auffallend übelriechendem Stuhl
  • Wiederholte, krampfartige Bauchschmerzen, die länger als eine Woche anhalten
  • Laute Darmgeräusche, Rumoren, starke, anhaltende Blähungen
  • Blässe, ständige Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsabfall, Gewichtsabnahme
  • Tastbare Verhärtungen im Bauchraum und/oder vergrößerte Lymphknoten
Die Darmspiegelung

Die Darmspiegelung (Koloskopie) ist die zurzeit effektivste und sicherste Methode, Tumoren und Polypen im Darm zu erkennen. Dabei betrachtet das ärztliche Personal das Innere des Darms, entnimmt bei Bedarf Gewebeproben oder führt kleinere Eingriffe durch, etwa das Entfernen von Darmpolypen.

Anschließend untersucht die Pathologie die entnommene Gewebeprobe sorgfältig, um ihre biologischen Eigenschaften zu bestimmen und Hinweise auf eine eventuelle Bösartigkeit des Gewebes zu gewinnen.

Wurde ein Tumor entdeckt, sind weitere Untersuchungen nötig, um die Ausbreitung auf benachbartes Gewebe und andere Organe zu bestimmen und so ein exaktes Bild der Erkrankung zu erhalten. Mit Hilfe der Untersuchungsergebnisse lässt sich die Operation detailliert planen. Um das Krankheitsstadium bestmöglich zu beurteilen, ergänzen eine Computertomographie (CT) oder im Einzelfall eine Magnetresonanztomographie (MRT) die Erstdiagnose.

Darmkrebs behandeln

Darmkrebs lässt sich erfolgreich therapieren – durch die bestmögliche Kombination aus Operation, Bestrahlung, Chemotherapie und Nachsorge.

Umfang und Zeitplan der Behandlung sind abhängig von

  • der Art der Erkrankung (Dickdarm- oder Enddarmkarzinom)
  • dem Stadium der Erkrankung
  • der Zahl der betroffenen Lymphknoten
  • eventuell betroffenen anderen Organen

Bei Dickdarmkrebs steht die operative Entfernung des betroffenen tumortragenden Darmabschnitts inkl. der dazugehörigen Lymphknoten im Vordergrund. In den meisten Fällen können die Darmenden wieder aneinandergefügt werden. Ein künstlicher Darmausgang ist bei diesen Operationen nur selten erforderlich.

Prinzipiell begünstigt die Anwendung minimal-invasiver Techniken (Schlüssellochchirurgie) die rasche Genesung. Die Langzeitergebnisse unterscheiden sich nicht von klassischen Operationsverfahren. Das Darmzentrum am SJK setzt die Schlüssellochchirurgie ein, wann immer sie medizinisch sinnvoll ist.

Das gilt auch für Operationen bei Tumorerkrankungen des Darmes direkt oberhalb des Schließmuskels. Dieser Bereich ist für die Chirurginnen und Chirurgen schlecht einsehbar, weshalb bisher ein großer Bauchschnitt medizinischer Standard war. Inzwischen ist es jedoch möglich, auch hier minimal-invasiv vorzugehen. Bei dieser Operation, die Ärzte sprechen von transanaler TME (Totale Mesorektale Excision), wird das Tumorgewebe unter endoskopischer Sicht durch den intakten Schließmuskel hindurch entfernt. Die klinische Anwendung dieser Methode startete im St. Joseph Krankenhaus vor eineinhalb Jahren, erste Ergebnisse sind vielversprechend. Frühestens in drei Jahren liegen Langzeitergebnisse zu Tumorfreiheit und Lebenserwartung der Patienten vor; zwischenzeitlich nimmt das Darmzentrums am SJK an mehreren Studien teil.

Früher Beginn von Bestrahlungen

Seit rund 20 Jahren erfolgt bei Enddarmkrebs, abhängig von der Ausdehnung des Tumors zum Zeitpunkt der Erstdiagnose, eine Bestrahlung des Tumors bereits vor der Operation. Mit Röntgenstrahlen lassen sich Tumore zerstören bzw. verkleinern. Besonders bei größeren Enddarmtumoren oder wenn diese sehr nah am After liegen, ist eine Bestrahlung vor der Operation empfehlenswert – in der Regel begleitet von einer Chemotherapie zur Verstärkung des Behandlungserfolgs. Die Strahlentherapie vor der Operation schädigt die Tumorzellen so stark, dass sie nicht mehr die Fähigkeit haben, einen neuen Tumor zu bilden, selbst wenn einige Tumorzellen bei der Operation nicht zu entfernen sind. Sie werden durch die Strahlentherapie nach der Operation bekämpft.

Zum Zeitpunkt des bestätigten Verdachts auf Darmkrebs kann der Tumor bereits Krebszellen durch die Lymph- und Blutgefäße in andere Organe des Körpers gestreut haben. Die Krebszellen wachsen dann vor Ort, z.B. in Leber und Lunge, und bilden sogenannte Metastasen aus. Durch die rasche Weiterentwicklung der Behandlungsmöglichkeiten, können wir heutzutage auch bei Vorliegen von Metastasen durch individuelle multimodale Therapiekonzepte mit Kombination aus medikamentöser Tumortherapie, Chirurgie und interventionellen Verfahren (z.B. Thermoablation) den Tumor erfolgreich behandeln.

Bestehen bei weit fortgeschrittenem Darmkrebs aus medizinischer Sicht keine Heilungschancen mehr, kann eine lindernde palliative Operation die Lebensqualität verbessern und die Lebenserwartung erhöhen.

Intensive Nachsorge und Betreuung notwendig

Alle Einzelheiten rund um Operation und Nachsorge werde ausführlich besprochen, auf Wunsch auch mit deren Angehörigen. Die Nachsorge ist besonders wichtig, um eventuell neu aufgetretene Tumore, Metastasen oder begleitende Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu therapieren. Diese wird in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen durchgeführt. Während der Nachsorge-Darmspiegelung können wiederkehrende Darmpolypen direkt entfernt und somit ein wiederholtes Krebswachstum verhindert werden.

Eine Krebserkrankung empfinden viele Menschen als sehr belastend. Der psychoonkologische Dienst, Stomatherpeuten und Ernährungsberater des St. Joseph Krankenhauses überlegen gemeinsam mit den Patienten, welche Hilfe in Anspruch genommen werden sollte.

Psychoonkologische Beratung

Die Diagnose Krebs kann die Geborgenheit des gewohnten Lebens schwer erschüttern. Häufig sind Betroffene mit einer Vielzahl unterschiedlicher Belastungen konfrontiert. Psychologische Begleitung kann dabei helfen, die Diagnose zu verarbeiten, Krankheits- und Behandlungsfolgen zu bewältigen und eigene Kraftquellen zu erschließen.

Die psychologische Begleitung bietet die Möglichkeit zu entlastenden Gesprächen, sie unterstützt im Umgang mit Ängsten, bei der Verarbeitung von Stress und der Organisation von Hilfsmöglichkeiten.

Das Angebot
  • Individuelle Beratung und Information
  • Einzelgespräche für Patientinnen und Patienten und/oder Angehörige
  • Paar- und Familiengespräche
  • Entspannungsverfahren, Vorstellungsübungen
  • Beratung zum Gesundheitsverhalten und zur Selbsthilfe
  • Vermittlung von weiterführenden Unterstützungsangeboten
  • Sterbe- und Trauerbegleitung

Zertifikate & Qualität

  • Zertifiziertes Darmkrebszentrum
  • Kompetenznetz Darmerkrankungen
NOTAUFNAHME - Tempelhof
St. Joseph Krankenhaus Berlin
030 7882 2710
NOTAUFNAHME - Tiergarten
Franziskus Krankenhaus Berlin
030 2638 4005
Schnelle Hilfe im Notfall
Notrufnummern
Notrufnummer
112

In einem akuten, lebensbedrohlichen Notfall ist die Notrufnummer der Feuerwehr bzw. des Rettungsdienstes zu wählen. 

Kassenärztlicher Bereitschaftsdienst
116 117

Wenn kein akuter Notfall vorliegt. Bundesweite Rufnummer des Kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes (24/7).

Ihr Kontakt
wo erscheint's?

Prof. Dr. med. Michael Abou-Dakn
Prof. Dr. med. Michael Abou-Dakn
Chefarzt

Fax 030 7882 2766