Die (Fach-)Ärzt*innen unserer Klinik erheben sorgfältig die Eigen- und Fremdanamnese, sie entscheiden über die notwendige Diagnostik und führen diese durch. Außerdem legen sie die individuell auf die geriatrischen Patient*innen abgestimmte Therapie fest und wählen die geeigneten Medikamente aus.
Leistungsspektrum
In enger Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen Geriatrie und Orthopädie / Unfallchirurgie behandeln wir Patient*innen nach operativer Versorgung von alterstypischen, häufig osteoporose-bedingten Frakturen, beispielsweise an Oberschenkelhals oder Wirbelsäule. Für den optimalen Behandlungserfolg beginnen wir möglichst frühzeitig mit der individuellen Rehabilitation, um eine rasche Wiedererlangung der Mobilität zu erzielen.
Geriatrische Patient*innen mit akuten oder chronischen Nierenfunktionsstörungen profitieren bei uns von der Expertise der größten außeruniversitären Nephrologie Berlins: Mehr als 1.000 teilstationäre Dialysen führen wir monatlich durch. Das Behandlungsteam der Klinik für Nephrologie hat weitreichende Erfahrung in der Versorgung nierenkranker geriatrischer Patient*innen; auch die Unterstützung der Behandlung durch unsere Therapeut*innen und den Sozialdienst ist selbstverständlich. Zur Klinik gehört außerdem das Zentrum für Dialysezugänge; dort erhalten Patient*innen von erfahrenen Ärzt*innen einen maßgeschneiderten Shunt.
Spezialisierte Ärzt:innen und Neuropsycholog:innen diagnostizieren Demenzerkrankungen und erstellen ein individuelles Therapiekonzept für jeden einzelnen Patienten und jede Patientin und deren Angehörige.
Unsere Patient*innen körperlich wie geistig zu aktivieren steht bei sämtlichen therapeutischen, aber auch pflegerischen Behandlungen, im Vordergrund. Die sogenannte aktivierend-therapeutische Pflege zielt darauf ab, dass sich alte, multimorbide Patient*innen als handlungsfähig erleben – trotz ihrer akuten oder chronischen Einschränkungen. Dadurch werden Selbständigkeit und Alltagskompetenz trainiert und verbessert.
Die aktivierend-therapeutische Pflege greift die Arbeit der Therapeut*innen auf und setzt diese im interdisziplinären Behandlungskonzept fort. So festigt und vertiefen alle Patient*innen ihre Fähigkeiten für die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt.
Delirmanagement
Während eines Krankenhausaufenthaltes kann es vorkommen, dass vor allem ältere Patient*innen nach einer Operation ein sogenanntes Delir entwickeln – das ist ein akuter Verwirrtheitszustand. Bewusstsein und Handeln sind plötzlich und oft stark verändert. Die Symptome sind sehr unterschiedlich. Wichtig ist, diese Patient*innen möglichst schnell aus diesem Zustand herauszuholen.
Wir legen deshalb Wert auf ein konsequentes Delirmanagement, das darauf ausgerichtet ist, ein Delir zu verhindern oder – falls es doch auftritt – es so früh wie möglich zu erkennen und bestmöglich zu behandeln.
Dafür arbeiten wir fächerübergreifend und schulen unsere Mitarbeitenden regelmäßig. Eine speziell ausgebildete Delirmanagerin prüft in „Delirvisiten“, welche Patient*innen delirgefährdet sind oder bereits Behandlungsbedarf haben. Wo immer nötig setzen wir selbstverständlich auch antidelirante Medikamente ein, die individuell und je nach Symptomen verordnet werden.
Konsiliarärzt*nnen
Bei Bedarf arbeiten wir außerdem mit niedergelassenen Kolleg*innen wie Neurolog*innen zusammen. Für spezielle Fragestellungen bei Menschen mit schweren, nicht-heilbaren Erkrankungen kooperieren wir eng mit der Palliativmedizin im St. Joseph Krankenhaus.
Schmerz- und Wundmanagement
Wer keine Schmerzen leidet, fühlt sich wohler und wird schneller wieder gesund. Wir verfügen über ein Konzept zur Behandlung akuter Schmerzen, das sich an aktuellen Erkenntnissen der Schmerzforschung orientiert. Darüber hinaus versorgen wir chronische Wunden, u.a. beim Diabetischen Fußsyndrom, im multidisziplinären Team: Eine erfahrene Wundmanagerin (Pflegetherapeutin Wunde ICW) arbeitet eng mit Fachärzt*innen für Geriatrie, Innere Medizin, Chirurgie und Diabetologie zusammen, um Patient*innen mit chronischen Wunden optimal zu behandeln.
Unser therapeutisches Angebot
Der Verlust von Mobilität schränkt die Lebensqualität deutlich ein. Unsere Physiotherapeut*innen unterstützen die Patient*innen dabei, wieder selbständig sitzen, stehen oder gehen zu können, auch durch den Einsatz von Hilfsmitteln.
Aufgaben der Physiotherapie
- Steigerung von Kraft und Ausdauer
- Verbesserung von Gleichgewicht und Koordination
- Hilfsmittelberatung
- Beratung und Schulung von Angehörigen
In den Therapieräumen stehen breite Behandlungsliegen und eine Vielzahl an Geräten zur Verfügung. Fahrrad- und Handkurbelergometer dienen der Verbesserung der Ausdauer und Muskelkraft. Physikalische Anwendungen mit Wärme und Kälte, Lymphdrainage sowie Elektrotherapie werden bei Bedarf ergänzend eingesetzt.
Zur Förderung der Selbständigkeit greifen wir auf eine Reihe bewährter therapeutischer Ansätze zurück. So zielt zum Beispiel das Bobath-Konzept bei Patient*innen nach Schlaganfall oder anderen Schädigungen des Zentralnervensystems darauf ab, verlorene Bewegungsabläufe neu zu lernen. Das Konzept basiert auf der Fähigkeit des Gehirns, lebenslang zu lernen und sich zu reorganisieren. Vom ersten Tag an wird die betroffene Seite in die Behandlung einbezogen.

Bei der Physiotherapie.
(© Werner Popp)
Infolge eines Schlaganfalls oder ähnlicher Erkrankungen haben alte Menschen oft Schwierigkeiten, alltägliche Aufgaben zu bewältigen, etwa sich anzuziehen oder Essen zuzubereiten. Mit Hilfe verschiedener Therapiekonzepte trainieren unsere Ergotherapeut*innen motorische und kognitive Fähigkeiten mit Bezug zu alltäglichen Handlungen. Dabei kommen funktionelle, spielerische, handwerkliche und gestalterische Techniken sowie lebenspraktische Übungen zum Einsatz. Ergänzend bieten wir ein Kochtraining in der Patientenküche an (s. auch Ernährungsberatung).

Bei der Ergotherapie.
(© Werner Popp)
Aufgabe der Logopädie ist die Diagnostik und Therapie von Sprach-, Sprech-, Stimm- oder Schluckstörungen. Auch Nervenlähmungen der Gesichts- und Rachenmuskulatur sowie der Zunge gehören zum Behandlungsspektrum. Spezielle Übungen fördern das Sprachverständnis ebenso wie das Sprechen und damit die alltägliche Kommunikation. Auch die Schluckfunktion und die Nahrungsaufnahme lassen sich mit Hilfe der Logopädie verbessern. Diese findet meist in Einzelsitzungen statt; die Beratung der Patient*innen und ihrer Angehörigen gehört ebenfalls zum Angebot.

Bei der Logopädie.
(© Werner Popp)
Die Neuropsychologie behandelt die psychischen Folgen von Erkrankungen wie Schlaganfall oder Demenz. Das können Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit sein (Gedächtnis und Aufmerksamkeit), aber auch Störungen des Verhaltens oder des emotionalen Befindens (etwa Depression oder Angst).
Bei Demenz-Patient*innen geht es darum, noch intakte Funktionen, wie Erinnerungen an früher, möglichst lange zu erhalten. Die Therapie erfolgt spielerisch und immer orientiert an der Biografie der Patient*innen. Angehörige werden im Umgang mit dem kranken Menschen sowie zu Unterstützungsangeboten beraten.

Die neuropsychologische Therapie erfolgt spielerisch und immer orientiert an der Biografie der Patient*innen.
(© Dirk Pagels)
Mangelernährung ist bei alten Menschen ein häufiges Problem, daher zielt die Ernährungsberatung darauf ab, eine ausreichende Versorgung mit wichtigen Nährstoffen und Flüssigkeit sicherzustellen. Zunächst erfassen wir den individuellen Ernährungszustand der Patient*innen und entwickeln schließlich einen persönlichen Speiseplan, ggf. unter Verwendung von Zusatznahrung. Außerdem schulen unsere Ernährungsberaterinnen die Patient*innen und ihre Angehörigen und informieren die weiterbehandelnden Ärzt*innen über den Ernährungsplan.

Bei der Ernährungsberatung.
(© Werner Popp)
Seelsorge und Sozialdienst
Manchmal kann es angesichts der herausfordernden Krankheitssituation hilfreich sein, mit einer Person zu sprechen, die nicht direkt zum Krankenhauspersonal gehört. In diesem Fall sind das Team unserer Seelsorge und die Mitglieder des ehrenamtlichen Begleit- und Hospizdienstes für Patienten und Angehörige da.
Im Begleit- und Hospizdienst sind derzeit rund 30 ehrenamtliche Mitarbeitende nach dem Leitbild des St. Joseph Krankenhauses tätig: Sie schenken Menschen aller Nationalitäten und Glaubensrichtungen am Ende ihres Lebens Zeit und Aufmerksamkeit und begleiten schwerkranke und sterbende Menschen, deren Angehörige und Freunde.
Auch die Sterbephase ist Lebenszeit, die nach den Bedürfnissen und Wünschen der Patient*innen gestaltet werden kann. Die Hospizhelfer*innen erhalten eine umfangreiche theoretische und praktische Ausbildung. Der Begleit- und Hospizdienst ist Mitglied im Hospiz- und Palliativverband Berlin e.V..
Sprechen Sie die Pflegenden oder Ärzt*innen auf die Seelsorge oder den Begleit- und Hospizdienst an.
Wie geht es weiter nach der Zeit im Krankenhaus? In enger Absprache mit dem Behandlungsteam schätzt der Sozialdienst Potenziale und Risiken mit Blick auf die anschließende individuelle Versorgung und berät Patient*innen zu geeigneten Betreuungs- und Behandlungsmöglichkeiten. Auch sozialrechtliche Leistungen, Vollmacht-Regelungen und Entlastungsangebote für pflegende Angehörige sind Inhalte der Beratung. Auf Wunsch und bei Bedarf bezieht der Sozialdienst die Bezugspersonen der Patient*innen in die Arbeit ein.
Unter Berücksichtigung ihrer Wünsche organisiert der Sozialdienst daraufhin im Einzelfall geeignete und notwendige Maßnahmen für die weitere Versorgung der Patient*innen.
