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Unsere chirurgische Leistungen
Damit alle Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung von Magen, Darm, Leber, Gallenwegen und Bauchspeicheldrüse die optimale Therapie erhalten, arbeiten wir im Interdisziplinären Onkologischen Zentrum am St. Joseph Krankenhaus eng mit einer Vielzahl von spezialisierten Abteilungen und externen Kooperationspartnern zusammen: In den Sprechstunden, bei der Diagnostik, bei gemeinsamen Visiten am Krankenbett und in der wöchentlichen interdisziplinären Tumorkonferenz.
Zur Behandlung von Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs haben wir unsere Kompetenzen im von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Viszeralonkologischen Zentrum gebündelt.
Wir bieten Betroffenen und ihre Angehörigen mit einem eingespielten und empathischen Expertenteam aus Pflege, Ärzteschaft, Stomatherapie, Physiotherapie, Sozialdienst, Psychoonkologie und Seelsorge die erforderliche Beratung, Behandlung und Begleitung in einem vertrauensvollen Umfeld an.
Erkrankungen des Darmes, die eine operative Behandlung benötigen, betreffen größtenteils den Dickdarm. Das liegt daran, dass Tumorerkrankungen wesentlich häufiger im Dickdarm auftreten und auch die Divertikelkrankheit des Dickdarms (Divertikulitis) oftmals im Verlauf der Erkrankung eine Operation erfordert. Für die Sicherheit unserer Patienten kommen während der Operation innovative Verfahren zur Visualisierung und Überprüfung der Durchblutung des Darmgewebes zum Einsatz (Mikroperfusions-Angiographie). Durch die präoperative Darmvorbereitung mit einer Darmspülung und die Einnahme von Antibiotika am Tag vor der Operation kann zudem das Risiko von entzündlichen Komplikationen gesenkt werden.
Operationen am Dünndarm werden zum großen Teil dringlich bzw. im Notfall bei einem Darmverschluss wegen Verwachsungen oder im Rahmen anderer großer Bauchoperationen erforderlich. Für die Operationen nutzen wir moderne, hochauflösende Kamerasysteme.
Bei Patientinnen und Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa Morbus Crohn), die auf eine medikamentöse Therapie nicht mehr ansprechen, komplizierte Verläufe zeigen oder vor einer Erweiterung der medikamentösen Therapie stehen, können durch eine Operation die Beschwerden verringert und die Lebensqualität wieder erhöht werden.
Wir bieten Ihnen das gesamte Spektrum der CED-Chirurgie an - minimalinvasive Proktokolektomie mit Anlage eines Ileumpouches bei CU (Erstanlage, Neuanlage bei Pouchversagen) und minimalinvasive, darmschonende Verfahren bei MC (sparsame Resektion, Strikturoplastik, Fistelchirurgie).
Die Indikation wird dabei mit den Patientinnen und Patienten individuell in enger Zusammenarbeit im interdisziplinären Zentrums für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen mit der Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Hämato-Onkologie sowie der Kinder-Gastroenterologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und den niedergelassenen Behandlungspartner*innen abgestimmt.
Prinzipiell wird zwischen gut- und bösartigen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse unterschieden. Zusätzlich können zystische Veränderungen auftreten, die teilweise eine Vorstufe bösartiger Erkrankungen sein können. Sehr selten kommen angeborene Erkrankungen und Fehlbildungen der Bauchspeicheldrüse vor. Da es sich bei Operationen der Bauchspeicheldrüse in der Regel um große und komplexe Operation mit einer vergleichsweise erhöhten Rate an Heilungsstörungen handelt, ist es von besonderer Bedeutung, für jede Patientin und jeden Patienten sorgfältig die individuell beste Behandlung abzuwägen - medikamentös, endoskopisch, radiologisch-interventionell oder operativ.
Je nach Ursache und Ausdehnung der Erkrankung wird der operative Eingriff minimalinvasiv oder konventionell (Bauchschnitt) durchgeführt. Das Spektrum reicht von Drainage-Operationen ohne Resektion (z. B. bei der chronischen Pankreatitis) über die Teilentfernung der Bauchspeicheldrüse (Bauchspeicheldrüsenkopfresektion mit/ ohne Erhalt des Zwölffingerdarms und Bauchspeicheldrüsenschwanzentfernung mit/ ohne Milzentfernung) bis hin zur vollständigen Entfernung der Bauchspeicheldrüse mit/ ohne Milzentfernung.
Die Operationen werden durch unser langjährig erfahrenes und eingespieltes OP-Team durchgeführt. Standardisierte Behandlungspfade garantieren eine optimale Betreuung der Patientinnen und Patienten nach der Operation. Auch auf Komplikationen können wir jederzeit fachgerecht reagieren: Neben einer lückenlosen Intensivüberwachung stehen endoskopische und radiologische Diagnostik sowie Intervention rund um die Uhr zur Verfügung.
Gallensteine bestehen aus Ablagerungen von Bestandteilen der in der Leber produzierten Gallenflüssigkeit (Cholesterin und Bilirubin) und lassen sich häufig beim Erwachsenen nachweisen. Nicht bei jedem Steinträger führen diese zwischen weniger als 1 mm und mehreren Zentimetern großen Konkremente zwangsläufig zu Beschwerden. Kommt es jedoch zu Schmerzen, einer Gallenblasenentzündung oder einer Verlegung des Hauptgallenganges durch die Steine (Gelbfärbung der Haut), sollte eine operative Entfernung der Gallenblase in der Schlüsselloch-Technik erfolgen. Wenn ihr Heilungsprozess nach der Operation planmäßig verläuft, dürfen Sie unsere Station am zweiten Tag nach dem Eingriff wieder verlassen.
Die Operation von Eingeweidebrüchen bzw. Bauchwandbrüchen – medizinisch Hernien genannt – gehört zu den häufigsten Eingriffen in der Bauchchirurgie. Meist ist eine angeborene Bindegewebsschwäche verantwortlich für das Entstehen von Hernien, die als Leisten-, Narben-, Zwerchfell- oder Nabelbruch auftreten. Hernien können Beschwerden verursachen und durch das Einklemmen von Bauchorganen zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen.
Im Kompetenzzentrum Hernienchirurgie operieren wir mit modernen, minimal invasiven Verfahren sämtliche äußere Hernien leitliniengerecht unter Verwendung von Kunststoffnetzten zur Bauchwandverstärkung (Mesh). Neben den häufigen Leisten-, Nabel- und Narbenbrüchen behandeln wir auch seltene und aufwändig zu therapierende Hernien, wie Bruchrezidive oder Riesenhernien, bei denen sich ein Großteil der Bauchorgane im Bruch befindet (Loss of Domain). Jährlich führen wir etwa 350 operative Eingriffe ambulant oder stationär durch.
Auch die Refluxkrankheit (Sodbrennen), eine gutartige und sehr häufige Funktionsstörung des oberen Magen-Darm-Trakts, kann von einem Zwerchfellbruch verursacht werden. Normalerweise trennt das Zwerchfell Brust- und Bauchhöhle voneinander. Die Speiseröhre tritt durch eine Lücke im Zwerchfell in den Bauchraum. Ist diese Lücke erweitert, können Teile des Magens durch sie in den Brustraum hindurchtreten – es besteht ein Zwerchfellbruch. Er verursacht nur selten Beschwerden und muss nur dann operativ behandelt werden, wenn der Verschlussmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen nicht mehr funktioniert und es zu nicht medikamentös behandelbaren Beschwerden kommt (z.B. Sodbrennen, schwere Entzündung oder Schleimhautveränderungen der Speiseröhre).
Bei einer anderen Form der Zwerchfellhernie schiebt sich das Magengewölbe neben die Speiseröhre in den Brustraum; das kann durch die Verdrängung von Herz und Lunge erhebliche Beschwerden verursachen und sogar lebensbedrohlich sein. Ein solcher Zwerchfellbruch muss unbedingt operativ behandelt werden.
Zur Bestätigung der Diagnose und zur Auswahl der geeigneten OP-Methode erfolgt präoperativ eine ausführliche Diagnostik mittels Magenspiegelung, pH-Metrie und Druckmessung am unteren Speiseröhren-Schließmuskel. In der Regel erfolgen die Operationen zur Wiederherstellung einer Refluxbarriere minimal-invasiv. Der stationäre Aufenthalt dauert in der Regel bis zum 3. postoperativen Tag.
Die Behandlung gutartiger und bösartiger Erkrankungen des Enddarms und Afters ist ein weiterer Schwerpunkt unserer Klinik. Dazu zählen entzündliche Erkrankungen, wie Perianalabszesse mit dem zu Grunde liegenden perianalen Fistelleiden, das Hämorrhoidalleiden, schmerzhafte Analfissuren, der Mastdarmvorfall (häufig in Kombination mit einer Beckenbodenschwäche) und Krebserkrankungen des Afters (Analkarzinom und Analrandkarzinom).
Wir bieten die gesamte proktologische Diagnostik inklusive endorektaler Sonographie zur Abklärung der Ursache der Beschwerden und zur Festlegung der individuellen Therapie.
Bei einer Beckenbodenschwäche, oder auch Beckenbodeninsuffizienz, leiden die Betroffenen unter Beschwerden im Bereich der Blase, der gynäkologischen Organe und des Mastdarms (Rektum). Unser spezialisiertes, interdisziplinäres Team des Berliner Beckenboden- und Kontinenzzentrums steht Ihnen mit präzisen diagnostischen Verfahren zur Verfügung, um zunächst genau zu klären, inwieweit dieses schwer definierbare Krankheitsbild für ihre individuellen Beschwerden und Beeinträchtigungen verantwortlich sein kann. Im Falle eines Mastdarmvorfalls, bei dem sich der Enddarm durch den Schließmuskel nach außen vorstellt, können wir mit einer minimalinvasiven Operation den Mastdarm wieder zurück in den Bauchraum verlagern und dort an der hinteren Bauchwand fixieren. Häufig ist bei dieser Operation keine zusätzliche Entfernung von Anteilen des Dickdarms erforderlich.
Über unsere chirurgischen Möglichkeiten
Im Notfall – bei Blinddarm- und Gallenblasenentzündung, Darmverschluss, Magen-Darm-Durchbruch mit Bauchfellentzündung und Abszessen – operieren wir rund um die Uhr sowohl minimal-invasiv als auch offen-chirurgisch. In diesen Fällen erreichen Sie uns jederzeit über die Zentrale Notaufnahme.
Den größten Teil unserer Operationen führen wir in minimalinvasiver Technik durch. Wenn möglich, gewünscht und medizinisch sinnvoll, setzen wir das roboterassistierte Operationssystem da Vinci ein. Hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der klassischen in „Schlüsselloch“-Chirurgie. Dabei werden die Kamera und Operation Instrumente über kleine, wenige Millimeter große Schnitte in die Bauchhöhle eingeführt. Mittlerweile werden nahezu alle Operationen wegen entzündlichen Erkrankungen oder Tumorerkrankungen im Bauchraum minimalinvasive durchgeführt. Patientinnen Patientin unserer Klinik profitieren dabei insbesondere von geringeren Schmerzen, einer schnelleren Erholung und damit einem erheblich verkürzten stationären Aufenthalt und durch die kleineren Wunden von einem besseren kosmetischen Ergebnis im Vergleich zur konventionellen Operation (großer Bauchschnitt).
Über unser ambulantes OP-Zentrum (AOZ) im Haus bieten wir mit unserem Team ambulante Operationen, wie z.B. Port-Implantationen, OP bei Nabel- und Leistenbrüchen und proktologische Operationen (Fissurektomie, Hämorrhoidektomie, Fistelchirurgie) an.
Die OP Vorbereitung erfolgt ambulant über unsere interdisziplinäre Ambulanz (IDA). Wir beraten Sie gern: 030 7882 4000.
Ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV)
Für Patientinnen und Patienten mit besonders komplexen bzw. schweren Erkrankungen bieten wir über unser ASV-Team am St. Joseph Krankenhaus eine ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) zur Behandlung von chronischen entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und gastrointestinalen Tumoren (GIT) an. Damit Sie unsere ambulante spezialfachärztliche Versorgung wahrnehmen können, benötigen Sie eine Überweisung von Ihrer Haus- oder Facharztpraxis. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin sollten mit unserem ASV-Team Rücksprache halten, bevor Sie den ersten Termin mit uns vereinbaren. Patientinnen und Patienten, die bei uns stationär in Behandlung waren, brauchen keine Überweisung, sondern können eine Weiterbehandlung in der ASV direkt mit ihrem behandelnden Arzt oder der Ärztin vereinbaren.

Prof. Gröne erklärt Patienten mit Unterstützung einer Zeichnung.
(© Dirk Pagels)
Sichere Betreuung und schnelle Erholung
Unser Anspruch ist, dass sie sich nach einem operativen Eingriff schnellstmöglich erholen, dass das Risiko für Komplikationen gesenkt wird und somit ihr Krankenhausaufenthalt so kurz wie möglich gehalten werden kann. Eine wesentliche Voraussetzung hierfür ist die operative Expertise. Darüber hinaus nutzen wir in unserer Klinik Behandlungspfade und Programme die eine raschere Erholung nach der Operation unterstützen. Diese Konzepte, die unter dem Begriff ERAS® oder Fast Track bekannt geworden sind, umfassen präoperative, intraoperative und postoperative Komponenten. Neben der fundierten Patienteninformation im Vorgespräch, der stationären Aufnahme der Patientin am OP-Tag (Same Day Surgery) und der Erlaubnis der Nahrungsaufnahme bis 6-8 Stunden vor der OP stellt intraoperativ die schonende Operationstechnik durch minimalinvasive Verfahren sowie die optimale Schmerztherapie eine der Hauptsäulen unseres Behandlungspfades dar. Postoperativ erfolgt mithilfe der Physiotherapie und der Pflege die schnelle Mobilisation und der zeitnahe Kostaufbau.
Unterstützendes Umfeld
Wunden heilen schnell, die Seele braucht manchmal länger. Ärztinnen und Ärzte und Pflegende stehen daher stets für Gespräche zur Verfügung. Ebenso sind die Mitarbeitenden des Sozialdienstes, der Seelsorge, der Physiotherapie, der psychoonkologischen Beratung und der Ernährungsberatung jederzeit ansprechbar.
Um den Patientinnen und Patienten eine frühzeitige und gesicherte Rückkehr in ihren Alltag und ihr häusliches Umfeld zu ermöglichen, kooperieren wir eng mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, Sozialstationen und bei Bedarf weiteren Partnern innerhalb und außerhalb des St. Joseph Krankenhauses.
