Die Hämotherapie am St. Joseph Krankenhaus und Franziskus Krankenhaus, die patientenindividuell nach den Querschnitts-Leitlininen zur Therapie mit Blutprodukten und Plamsaderivaten erfolgt, hat erfolgreich ein Peer Review-Verfahren zur Qualitätssicherung durchlaufen. Das heißt, dass die beiden Berliner Traditionshäusern – im Falle eines Falles – bei der lebensrettenden Gabe von Blut nachweislich gut aufgestellt sind, und Patient*innen sehr gut behandelt werden.
Als Hämotherapie wird die Anwendung von Blut, Blutbestandteilen und bzw. Blutprodukten bezeichnet. Das ist so wichtig, weil die roten Blutkörperchen den Sauerstoff zu den Zellen transportieren. Damit dieser Sauerstoffbedarf für die einzelnen Organsysteme jederzeit ausreichend gedeckt werden kann, braucht es eine ausreichende Anzahl an Erythrozyten. Da Menschen verschiedene Blutgruppen haben, ist es in der Hämotherapie entscheidend, gut vorbereitet zu sein und einen Mindestbestand an Blutprodukten im Haus vorrätig zu haben. Nur im absoluten Notfall kann Blut der Blutgruppe 0 als Universell-Spenderblut verwendet werden.
Bei einem Peer Review überprüfen und bewerten externe Fachkolleg*innen (die „Peers“) die Arbeit anderer Ärzt*innen oder Einrichtungen. Ziel ist es – wie bei den Audits durch die Fachgesellschaften – die Qualität der Patient*innenversorgung zu verbessern, Schwachstellen zu identifizieren sowie zu beheben und weitere Verbesserungen anzuregen.
Durch einen solchen kollegialen Prozess führten der DRK Blutspendedienst Nordost zusammen mit einer Anästhesistin aus der Immanuel Klinik Berlin. Gemeinsam mit Dr. Antje Schlesinger (Transfusionsbeauftrage der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin), Dr. Christian Pietruck (Transfusionsbeauftragter der Klinik für Anästhesie und anästhesiologische Intensivmedizin), Dr. Gabriele Jaster (Transfusionsverantwortliche aus dem Labor Limbach) und Andrea Holland (Qualitätsmanagement im St. Joseph Krankenhaus und Franziskus Krankenhaus) konnte die Qualitätssicherung der Hämotherapie erfolgreich durchgeführt werden.
Dr. Achim Foer, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und anästhesiologische Intensivmedizin sowie Qualitätsbeauftragter Hämotherapie an beiden Häusern, zeigt sich hoch zufrieden: „Ich freue mich mit allen Kolleginnen und Kollegen, dass das Peer Review bestätigt hat, wie gut wir hämo-therapeutisch aufgestellt sind. Das gilt für das St. Joseph Krankenhaus genauso wie für das Franziskus Krankenhaus, das über die Blutbank des Tempelhofer Standortes mitversorgt wird.“ Kernstück dieser Mit-Versorgung ist ein intelligenter Blut-Kühlschrank, von dem aktuell bundesweit nur drei im Einsatz sind. Mit diesem Blutdepot können jedem Patienten/jeder Patientin eingelagerte Blutprodukte einwandfrei und damit verwechselungssicher zugeordnet werden.
Dr. Foer weiter: „Ein weiterer Meilenstein ist die online Ilias-Fortbildung, die wir seit kurzen standortübergreifend anbieten. Didaktisch gut aufgebaut, vermittelt sie alle wesentlichen Inhalte einer sicheren Anwendung von Blutprodukten. Mein herzlicher Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen an beiden Häusern, die zum Erreichen dieses Meilensteins beigetragen haben.“
Der Chefarzt ruft zum Blutspenden auf
Die Hämotherapie funktioniert aber nur, wenn die Grundvoraussetzung gegeben ist: ausreichend Blut! Fakt ist, dass weniger als 3 Prozent der Bevölkerung Blut spendet. Gerade in den Sommermonaten kommt es immer wieder zu Engpässen, weil es in der Urlaubszeit weniger Blutspender:innen gibt. Chefarzt Dr. Foer geht regelmäßig Blutspenden und hat das Peer Review als Anlass genommen, erneut zu spenden. Dabei ruft er gleichzeitig alle potenziellen Spender*innen und besonders Erstspender*innen auf, ebenfalls zur Blutspende zu gehen: „Die Erfahrung zeigt, wer zum ersten Mal Blut spendet, macht es immer wieder.“ Wie Matthias Schwarz. Der kaufmännische Leiter am Franziskus Krankenhaus geht seit den 1990er-Jahren regelmäßig Blutspenden und war nach eigenen Angaben schon mehr als 120 Mal Spender. Nachdem er von dem tollen Erfolg von Dr. Foer und seinem Team erfahren hat, war er kurzerhand erneut Blutspenden.
Blutspende-Termine können unkompliziert online vereinbart werden, beispielsweise unter: Blutspendetermine für das DRK