Mit der Elektrophysiologie schließt die Kardiologie am St. Joseph Krankenhaus eine entscheidende Versorgungslücke und bietet als kardiologisches Zentrum seinen Patient:innen fortan eine exzellente Komplettversorgung vor Ort. „Unter dem Begriff der Elektrophysiologie versteht man eine Subspezialisierung der Kardiologie. Mit Hilfe von Elektrophysiologischen Untersuchungen, auch EPU genannt, können wir nicht nur Herzrhythmusstörungen diagnostizieren, sondern auch behandeln. Hier kommt das Verfahren der Katheterablation, einer gezielten Verödung von krankhaften Erregungszentren, zur Anwendung“, erklärt Dr. med. Sebastian Jäger, Chefarzt der Kardiologie am St. Joseph Krankenhaus. Neuer EPU-Spezialist im kardiologischen Team ist leitender Oberarzt Mohamed Osman, der zuvor Leiter der Elektrophysiologie im Helios Klinikum Bad Saarow war und nun mit seiner Expertise das Leistungsspektrum in Berlin-Tempelhof erweitert.
Bei der Katheterablation handelt es sich um ein minimal-invasives Verfahren, bei dem ein Katheter über die Leiste in das Herz eingeführt wird. Durch ein 3D-Mapping des Herzinneren können krankhafte Erregungszentren, die Herzrhythmusstörungen verursachen, lokalisiert und durch Hochfrequenzstrom oder Kälte gezielt verödet werden. „Der minimal-invasive Eingriff kann bei den meisten Patientinnen und Patienten unter Lokalanästhesie durchgeführt werden und dauert je nach Komplexität der Arrhythmien ein bis drei Stunden“, führt der Kardiologe das Verfahren weiter aus.
Von dieser neuen kardiologischen Leistung profitieren vor allem Patient:innen, die an Vorhofflimmern und –flattern, AV-Knoten-Reentry-Tachykardien (AVNRT), Wolff-Parkinson-White-Syndrom (WPW) sowie an Ventrikulären Tachykardien erkrankt sind.
Nach einem stationären Aufenthalt von ein bis zwei Tagen können die meisten Patient:innen bereits entlassen werden und merken sehr schnell eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität sowie eine Symptomfreiheit. Aber auch langfristig bringt das Verfahren viele Vorteile für die Patient:innen, weiß Jäger aus der Praxis zu berichten: „Die meisten Betroffenen verzeichnen eine langfristige Rhythmusstabilität, können ebenso ihren Medikamentenbedarf deutlich reduzieren, teilweise ist sogar ein kompletter Verzicht möglich.“